Du lächelst abends im Bett. Es gibt keine Grund. Du entscheidest dich, Musikvideos zu sehen, weil du nicht schlafen kannst. Nach einer Weile singst du mit – bis der Nachbar an die Wand klopft. EIn Blick auf die Uhr sagt dir, es ist zwei Uhr nachts. Okay, du beschließt, dir jetzt ein Frühstück zu gönnen. Danach musst du unbedingt rausgehen, ein paar Bäume umarmen. Du lachst unterwegs. Ein einsamer Spaziergänger sieht dich seltsam an, du lachst jetzt lauter. Dann rennst du in den nahen Wald, du weißt nicht, wohin mit deiner Freude, also umarmst du die zunächst stehende Birke. Du stolperst weiter, glucksend, weil du immer wieder das Gleichgewicht zu verlieren scheinst. Dann setzt du dich auf die Lehne einer Bank, die am Wegesrand steht.
Es beginnt zu regnen. „I’m singing in the rain…“ Du versuchst ein paar Stepschritte auf der Bank. Du lachst dich schier kaputt. Es gibt keinen Grund. „I’m dancing in the rain….“
Du hüpfst hinunter, gehst wieder in bewohnte Gebiete, singst weiter: „… what a glorious feeling, I’m happy again!“ Jemand schreit: „RUHE!!!“ Das animiert dich, das Geschrei mit einem Trommelsolo auf der Mülltonne, die am Straßenrand steht, zu untermalen. „I’m happy again!“
Nein, nein, komm nicht auf solche Gedanken, ich kann nicht steppen. Aber Freude … das ist Freude, tief aus dem Herzen, du kannst dich nicht beherrschen, du kannst nicht schlafen, du musst irgendetwas tun, sonst platzt du.
„I’m singing in the rain“, Gene Kelly