Entfaltung unter dem Mikroskop

Als ich mit dieser Entfaltung begann, verstand ich nicht wirklich, was mit mir passierte. Ich war allein und erlebte so allerhand, was ich niemandem erzählen konnte. Ein paar Jahre später war dieser erste Teil meiner „Ausbildung“ abgeschlossen, ich war bereit, meine Mitstreiter kennenzulernen, Shaumbra aus aller Welt – in einem Internet Forum.

Das erste, was passierte war, dass jeder jeden aufmerksam betrachtete: Wer steht wo? Wo ordne ich mich ein? Dann gab es Streitereien, wer wohl bereits „angekommen“ wäre und wer nicht. Vergleichen fand statt. Das ist normal in unserer Leistungsgesellschaft, es treibt uns an, mehr, schneller und effektiver zu leisten, uns selber zu übertreffen bis zum burnout.

Ein Aufstiegsweg hat aber rein gar nichts mit Leistung zu tun, im Gegenteil. Es ist Entfaltung. Oder wer wollte eine Blume danach beurteilen, wie schnell, kraftvoll oder effektiv sie zu blühen versteht?

Wir Menschen sind Individuen, wir haben uns individualisiert aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen, die wir nicht nur in diesem einen Menschenleben gemacht haben. Alle Erfahrungen, die wir durchlaufen haben, erfolgten nicht linear, schematisiert, wie am Fließband, sondern aus dem tiefsten Gefühl einer jeden Seele heraus, ungeordent, spontan und aus der Lust am Kreieren.

Und auch, wenn diese Shaumbra Gruppe sich auf demselben Weg befindet, steht dennoch jedes einzelne Individuum an einer anderen Stelle. Genau genommen ist jede Person bereits ein Teil des Weges an sich. Die Menschen bilden gewissermaßen erst den Weg. Nimm einige davon weg, dann siehst du leere Stellen, Löcher. Nimm alle weg, dann gibt es diesen Shaumbra-Weg gar nicht. So wird vielleicht klar, dass jeder einzelne systemrelevant ist.

Es sieht für mich so ähnlich wie ein Patchworkläufer aus. Jeder hat sein eigenes Muster, jeder seine ureigenste Farben und alle zusammen ergeben wir ein Gesamtbild, in dem jeder seinen spezifischen Platz hat.

Wer wollte jetzt noch dieses einzelne Muster mit jenem vergleichen? Wer wollte sagen, einer wäre weiter als der andere, wer kann da über wen triumphieren? Das geht gar nicht, denn auch wenn einer an einer Stelle zögert, blockiert oder stagniert, so rennt er vielleicht los und überholt alle anderen, wenn er diese Stelle endlich passiert hat. Und immer ist es nur eine einzige von Hundertausenden Stellen, an denen man so oder so weit ist. Insgesamt gesehen sind wir alle ganz, ganz vorne. Wir führen die Menschheit an, wir bahnen den Weg in das Bewusstsein für alle anderen Führer in Politik und Wirtschaft. Wir alle sind unvergleichlich – und das meint nicht nur Shaumbra.

Genau genommen sind wir alle bereits in dem Augenblick „da“, wenn wir die Entscheidung treffen, aufsteigen zu wollen, denn auf den anderen Ebenen passiert so etwas augenblicklich. Nur hier auf der Erde durchläuft alles „Zeit“, also Wahrnehmung in linearer Weise, so dass wir Gelegenheit haben, alles genauestens in der Langsamkeit zu „durchleben“, Erfahrung unter dem Mikroskop, könnte man auch sagen.

Wir sind bereits angekommen, wir sind bereits erleuchtet, aufgestiegen, was auch immer …

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Und wieder mal ist Sterben angesagt

Wenn der Aufstieg beginnt … ja, wann beginnt er eigentlich?

Es ist ein Prozess, der bei mir so ablief: Ich hatte meinen Mann gebeten, das Haus zu verlassen, da ich ihn nicht mehr ertragen konnte. Danach saß ich eine lange Weile ganz betäubt herum und versuchte zu begreifen, was mir unbegreiflich war. Ich lief wie eine Marionette durch die Zeit, gefühllos und kopfschüttelnd …

Eines Tages bog ich um die Ecke der Bibliothek der Uni, in der ich arbeitete … und um mich herum ging die Welt unter. Ich hörte nichts mehr, es war totenstill, als wäre eine Käseglocke über mich gestülpt worden. Ich sah in einigen Metern Entfernung das Schwarze Brett im Eingangsbereich – und zielstrebig ging ich auf einen Zettel zu (den ich von der Ecke aus überhaupt nicht erkennen konnte). Es wurde jemand für einen Zusatzjob gesucht. Ich wusste sofort, das ist für mich! Also bewarb ich mich. Und als ich dann meine Unterlagen im privaten Briefkasten des Mannes hatte, sagte eine Stimme zu mir: „Nichts kann das mehr aufhalten.“ Es war der Beginn meines Weges. Mein Aufstiegsprozess hatte mit diesem „Erwachen“ begonnen, und nichts kann das mehr aufhalten! Stimmt.

Seit dem bin ich schon so oft gestorben, es ist kaum mehr auszuhalten. Ich habe alles hinter mir gelassen, habe Familie aufgegeben, meinen Job, mich schmerzhaft von Freunden getrennt, die mich jahrzehntelang energetisch „durchs Leben getragen“ und von anderen, die mich nur ausgenutzt und manipuliert hatten. Dann bin ich Sanat Kumara gefolgt, der von mir verlangte, mich zum Sterben bereit zu machen. Ich habe das damals nicht verstanden, aber ich bin ihm gefolgt. Ich dachte, er wäre Gott, und wenn Gott das so will … ich wäre lieber bei ihm gewesen, als zu der Zeit mein Leben weiterzuleben. Aber er wollte mich gar nicht. Sterben war etwas anderes als das, was der Mensch im Allgemeinen darunter versteht.

Auf diesem Weg zu sterben, bedeutet einfach, wieder mal ein Stück seiner menschlichen Identität aufzugeben, um ein Stück näher an den Gott heranzurücken, der man selber ist.

Und wenn dann die Zeit kommt, da geschieht das, was Adamus „poppen“ nennt (nicht, was du darunter verstehst …). Wenn die Maiskörner die richtige Temperatur haben, d. h. bereit sind, dann beginnen sie zu poppen, aufzuplatzen eben. Man bereitet sich auf die Phase in diesem Prozess vor, die buchstäblich Aufstieg ist, nämlich die Energiefrequenz derart anzuheben, dass man den Schleier durchdringt. Und dann erfolgt erst die vollständige Verbindung mit dem ICH BIN. Dann erst ist man wirklich ERLEUCHTET.