Die Frage: „Ist das, was ich tue, gut oder böse, recht oder unrecht?“, ist zuallererst einmal eine Frage der Bewertung, weiter nichts. Wenn ich etwas tue, ist diese Tätigkeit wertneutral. Sie ist ein Teil meiner Erfahrung.
Die Etiketten „gut“ oder „böse“ sind Versuche der Abwehr oder Manipulation von anderen, die sich vor den Auswirkungen meiner Tätigkeit fürchten, weil sie sich hilflos und als potentielles Opfer ansehen. Grundsätzlich ist das, was ich tue, etwas, das neutrale Energien bewegt. Frage ich mich selber: „Darf ich das? Ist das in Ordnung, was ich mache?“, so richte ich mich nach den Energien anderer Menschen, die meine Erfahrungswelt mit ihrer Angst einzuschränken versuchen. Genau genommen können die anderen mir ja gar nichts, wenn ich das, was da im Massenbewusstsein gespeichert ist, nicht annehme. Ich selber bin es also, der die Bewertung aufgrund dessen vornimmt, was man mir als Verhaltensmaßstab beigebracht hat.
Ich stehe also im Begriff, etwas zu tun. Das bewegt neutrale Energien. Meine Frage, ob das in Ordnung ist, ob das als Gut oder Böse bewertet werden könnte, lädt die Energie entsprechend meiner Gefühle auf. Fürchte ich, etwas Böses zu tun, ist die Energie meiner Tätigkeit böse und zieht all das nach dem Gesetz der Resonanz an, was dazu passt, einschließlich Strafverfolgung und Sühne. Aber das tut es nicht von allein. Meine die Tat begleitenden Gedanken sind es, die die neutrale Energie entsprechend auflädt.
Selbst wenn ich einen Mord begehen wollte, ist das eigentlich ein Akt, an dem nur zwei Personen beteiligt sind: Ich und der andere. Ich werde niemanden ermorden können, wenn der sich nicht (auf einer anderen Ebene als 3D) bereit erklärt, das Opfer zu spielen. Aber auch, wenn es nur um Kleinigkeiten geht: Ich selber bin es, der durch meine Gedanken der ursprünglich neutralen Energie die Ladung gibt. Ich bin es, der mit dieser Energie spielt. Ich bin es, der Erfahrungen damit macht, so oder so, je nach dem, welchen äußeren Maßstäben ich folgen will oder welche Maßstäbe ich für mich allein aufstelle.
Wahre Freiheit bedeutet, sich vollständig von den Maßstäben anderer Menschen freigemacht zu haben und nur noch seinem inneren Gefühl zu folgen. Das ist der einzige Maßstab, der gilt, und den trägt jeder in sich. Es gibt niemanden, der dich strafen könnte, und es gibt keinen, der dir mehr Freiheit bescheren könnte als du selbst.