Der Nabel der Welt

Ich komme mir vor wie im Spiegelkabinett. Ich drehe und wende mich, und überall sieht mir mein eigenes Gesicht aus dem Spiegel der anderen entgegen.

Wenn ich beispielsweise jetzt meinem niederträchtigen vorletzten Ehemann seine Niederträchtigkeiten vorwerfe … sehe ich mich selber. Ich sehe, dass ich mich in diese Lage gebracht habe, ich erkenne, dass „diese Lage“ etwas war, das als Summe der letzten „vergangenen“ Lebzeiten sozusagen auf den Punkt gebracht wurde und jetzt einfach hervortreten musste, sichtbar gemacht werden musste. Es ist wichtig für mich zu erkennen, wer ich wirklich bin, und wie ich funktioniere. Und es ist wichtig, weder einem anderen eine Schuld zu geben, noch ihm böse zu sein und schon gar nicht, mir selber (in Form meines ICH BIN) etwas vorzuwerfen oder nachzutragen. Und darum geht es.

Ich bin als Mensch der Bote (meines) Gottes. Gott will sich selber erfahren durch das, was ich erlebe. Dazu hat er/sie mich in eine Situation hineinversetzt, die es mir ermöglicht, all das, was war, noch einmal in geballter Ladung zu erleben, um es jetzt auch in aller Tiefe auszuloten, damit ich den Bodensatz erkenne.

Wenn mir etwas wehtut, die Niederträchtigkeiten anderer Menschen vielleicht, dann deshalb, weil ICH bestimmte Erwartungshaltungen hatte. Erfüllen sie sich, bleibt alles neutral. Erfüllen sie sich nicht, tut es mir weh. Es hat nichts mit dem anderen zu tun, sondern ausschließlich mit mir. ICH erwartete etwas, das heißt, ES GEHT VON MIR AUS, und dann kommt die Antwort zurück: Sie tut MIR WEH!

Mein Gefühl ist plötzlich so, als würde ich in einem Kreis eingeschlossen sein. Wohin ich auch sehe, alles bin ich. Alle und alles zeigt mir, wie ICH BIN. Es scheint keine anderen Menschen mehr zu geben, sie sind Spiegelbilder meiner selbst. Ich fühle mich eingekesselt von all diesen Spiegeln, die mir mein eigenes So-Sein zurückwerfen.

Wie fühle ich mich da drin in diesem Kreis, der mich umschließt? Es ist eng irgendwie … es ist nicht alles so, wie ich es gern hätte. Aber ich kann es akzeptieren und sogar lieben, denn es ermöglicht mir etwas … nämlich durch die Liebe aus der Enge hinauszukommen.

Seit zwei Tagen sitze ich vor meinem hervorragenden Buch, an dem ich gerade arbeite, und komme nicht voran. (Ja, es ist tatsächlich hervorragend, denn so etwas hat es noch nie gegeben!) Aus einem inneren Impuls heraus habe ich es an Weihnachten einer Freundin zu lesen gegeben, die völlig begeistert davon ist. Sie hat mich dadurch animiert, einen Sachverhalt, der nur schwer zu durchschauen ist, noch einmal in Angriff zu nehmen. Und nun lese ich also wieder die Hintergrundliteratur zum Thema Kreuzzüge. Was verbanden die Menschen im Mittelalter mit Jerusalem, was bedeutete diese Stadt für sie?

Apostel Paulus (!) unterscheidet zwischen einem heutigen, historisch aktuellen und einem himmlischen Jerusalem. Das aktuelle „befindet sich samt seinen Kindern in der Sklaverei“. Das himmlische „aber ist frei, ist unsere Mutter“. Es ist die „Stadt des lebendigen Gottes“.

In der Offenbarung des Johannes z. B. wird über das neue Jerusalem gesagt, dass es vom Himmel herabsteigt. Deshalb pilgerten die Menschen in diese Stadt, konnten sie doch dort das himmlische Jerusalem erreichen (das dachten sie jedenfalls …) In der Bibel wird es auch als Nabel der Welt angesehen.

Und das ist genau der Punkt, auf den ich hinaus will. Ich sehe mich überall mir selber gegenüberstehen. ICH BIN innerhalb eines Kreises, der mich wie eine Mauer umschließt. Und drin, in der Mitte, tief in mir, da ist Gott oder meine Seele, das ICH BIN … Das bin ich, das ist der Nabel meiner Welt, dort kommt das himmlische Jerusalem herab, was bedeutet, dort ist meine Seele zu finden oder Gott oder wie auch immer man das, was ich in Wirklichkeit bin, nun nennen will.

Der Mensch ist der Bote Gottes. Meine Seele ist Gott (ein Teil davon, so wie deine auch). Meine Seele kommt herunter zu dem Menschen, hinein in den Körper. Man nennt es Aufstieg oder Erleuchtung, wenn die Verbindung mit dem Gott, dem ICH BIN, sich vollzieht, und die Schwingungsfrequenz sich dann langsam erhöht.

Das himmlische Jerusalem ist also ein Synonym für die Seele, die herabsteigt, um seinen Aspekt, den Menschen, sozusagen wieder einzusammeln und mit sich zu nehmen.

Es war wichtig für mich, diese Parallele mit den bisher nicht verstandenen Symbolen der Christenheit einerseits und dem, was in mir passiert, zu begreifen. Ich musste nur noch einmal in aller Deutlichkeit verstehen, dass ich meiner Seele keine Vorwürfe machen kann, weil ich soviel Schweres erleben musste. Niemand hat „Schuld“, es ist ganz einfach nur so … Es sind die Energien, deren Funktionsweise der Mensch im Allgemeinen bisher nicht verstanden hat, die einem bestimmten Gesetz folgen. Und dann erlebt er sich in einer Umwelt (z. B. in einer unguten Ehe o. ä.), die ihm nicht gefallen kann. Aber er kann lernen, kann begreifen, wie alles entstand, er kann es lieben, und dann ist der Weg frei fürs himmlische Jerusalem hier auf Erden!

So ist das, was im Außen passiert (hier: das Schreiben über ein bestimmtes Thema) immer auch ein Spiegelbild dessen, was innen passiert, nämlich die letzten Reste möglicher Ressentiments zu verstehen und loszulassen.

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Segen verschenken

Beim vergeblichen Versuch einzuschlafen, kam mir wieder einmal Sanat Kumara in den Sinn. „Seltsam“, möchte mein Mensch sagen, „ich weiß gar nicht …“ Doch, ich weiß es aus Erfahrung: Immer, wenn mir jemand ins Bewusstsein kommt (und dabei ist Bewusstsein das Schlüsselwort), ist klar, dass derjenige „anwesend“ sein muss, sonst würde er mir nicht bewusst werden.

Sanat also … und wenn er da ist, dann steht mit Sicherheit irgendetwas Großes an. Ich werde es euch wissen lassen, wenn es klarer wird.

Aber jetzt erst einmal zu meiner Erinnerung an die Zeit, als wir gewisse Dinge aufgearbeitet hatten. Ich glaubte damals noch, er sei der Gott der Kirche. Er wollte auch, dass ich wieder in den Schoß der Kirche zurückkehre, die ich mehr als zwanzig Jahre zuvor verlassen hatte. Man muss sich in das System hineinbegeben, um darüber hinausgehen zu können. Vielleicht wird es dir deutlicher, wenn du dir einen Fahrstuhl vorstellst: Du musst einsteigen, hineingehen, um hochzufahren. So ist es mit jedem System, man kann es nur von innen heraus verändern. (Ganz nebenbei, ich bin nach angemessener Zeit auch wieder ausgetreten aus dem System Kirche.)

Bei irgendeiner Gelegenheit hörte ich mich mal zu ihm sagen: „Ich segne dich …!“ Ich war total erschrocken, verunsichert, wie kann ich, der kleine Mensch, einen GOTT SEGNEN?

Wir haben doch gelernt, dass wir niederknien müssen vor seiner Größe, uns am besten noch der Länge lang in den Staub werfen, und auf jeden Fall sollten wir arm sein und das Büßerkleid anhaben, um vielleicht, wenn er mal einen guten Tag hat, seinen Segen für uns selber rauszukitzeln. Wie kann ich es dann wagen, IHM meinen kleinen nichtswürdigen Segen anzubieten?

Ich habe lange gebraucht, kam zu keinem Schluss … und er sagte auch nichts dazu.

Aber nachdem ich mich innerlich aus dem Staub erhoben und ihn auf die ihm gemäße Größe reduziert habe, ist es durchaus angemessen, auch ihn zu segnen, denn er ist Gott, ich aber auch. Und wir alle haben Segen zu verteilen. Es bedeutet nichts weiter, als dass ich einem anderen Menschen oder besser: einem Göttlichen Wesen eine bestimmte Energie zur Verfügung stelle, die der Empfangende nutzen kann, wenn er es wählt. Es ist eine Art Geschenk, eine Anerkennung und eine Würdigung dessen, was er tut. Ich ehre ihn damit.

Wenn ich etwas empfange, bringt es die Energien wieder ins Gleichgewicht, wenn ich dafür auch etwas gebe. Meine Gaben sind letztendlich immer auf dieses zu reduzieren: Energien und/oder Liebe. Und beides sollten wir mit ganz großen offenen Händen verschenken, wir sollten verschwenderisch damit um uns werfen, es kommt mit Sicherheit irgendwie und irgendwann zu uns zurück.

Der Retter war schon da

Gestern schrieb ich von Sanat Kumara, das brachte mich dazu, mich zu erinnern, wie er früher öfters in meinem Leben erschien. Wir redeten über dies und das, alles den Aufstieg betreffend.

Ich muss vorweg nehmen, dass er derjenige ist, zu dem die Menschen beten. In der Dualität muss es immer ein Gegenüber geben, immer diese zwei Seiten. Und wenn einer zu einem Gott betet, den es so gar nicht gibt, dann muss auf der anderen Seite jemand sein, der zuhört. Diesen Job hat er übernommen. Ich ging also unausgesprochen immer davon aus, er wäre GOTT.

Eines Tages erzählte er mir, er sei gar nicht Gott. Ich war fassungslos, fragte: „Du hast die Menschen 2000 Jahre angelogen? Da sagte er im Brustton der Überzeugung: „Aber ich BIN GOTT!“ Das konnte ich einfach nicht verstehen, er ist Gott, und er ist es nicht??? Heute weiß ich, diesen Kirchengott, den gibt es gar nicht. Der wurde vom Klerus zusammengebastelt. Aber das, was man unter „göttlich“ verstehen kann, das ist er, und das sind wir auch – alle, ohne Ausnahme.

Meine gestrigen Gedanken liefen weiter zurück. Ich erinnere mich an sehr viele frühere Inkarnationen, darunter auch an eine Erfahrung nach einem Tod. Ich kam „nach oben“, seufzte selig auf und verkündete: Ich habe mich sattgelebt, ich kann nicht mehr. Ich habe alle Erfahrungen gemacht, jetzt mag ich einfach nicht mehr.“ Wie erstaunt war ich, als ich hörte: „Wir haben einen Plan! Wir wollten doch erst noch die neue Erde erschaffen!“ Ich ließ mich also breitschlagen, noch mal 20 weitere Inkarnationen zu leben.

Wir hatten die Erde erschaffen, um in der langsam schwingenden Energie (Materie) etwas Bestimmtes herauszufinden. Wir hatten uns in Körpern inkarniert, wir haben kreiert, dass wir vergessen, wer wir sind, und woher wir kommen, um ungestört unsere Erfahrungen zu machen. Wir haben uns fast verloren, doch irgendwann wollten wir auch wieder zurückfinden.

Als Abraham damals die Vielgötterei abschaffte, war das der Beginn. Wir räumten die Holzgötter beiseite und beteten den einen Gott an. Und dann brauchte es einen Messias, einen Retter. Es kam ein Mann herein, der wurde umgebracht, auferstand wieder und – keinen hats gejuckt. Kaum 100 Jahre später gab es einen weiteren Versuch, den Retter auf die Erde zu schicken, der die Erlöserenergie hier verankern sollte. Der wurde von den römischen Schergen gejagt und in einer Schlucht erdolcht. Auch er „feierte“ die Auferstehung, erschien seinen Anhängern und – diesmal gab es einige, die das registrierten. Wir (ja, ich war dabei) schrieben die Geschichte mit einer Tinte, die 2000 Jahre überdauern sollte, auf eine Steinplatte und stellten sie in der Schlucht auf, wo der Messias gestorben war. Vor einigen Jahren wurde die Platte gefunden und die Schrift darauf entziffert. Ich habe das Video auf youtube gesehen, das hat mir geholfen, mich zu erinnern. Aber dieser Retter wurde auch vergessen.

Und noch einmal 100 Jahre später kam Yeshua und ließ sich kreuzigen. Der hatte eine größere Anhängerschaft gesammelt, die nach seinem Tod bestehen blieb. Aber ich von „da oben“ sah, wie die Anhängerschaft sich aufzulösen begann. Ich beschloss, die Christenheit, die für das Verankern der Erlöserenergie absolut notwendig war, zusammenzuhalten und zu mehren. Immerhin war mein Interesse, endlich mit den Inkarnationen aufhören zu können. Dazu musste unser Plan erfüllt werden. Also ging ich hinunter auf die Erde und … na ja, das kannst du im neuen Testament nachlesen. Wir haben es geschafft, die Christusenergie hier zu verankern, was bedeutet, dass ein jeder jetzt von der Möglichkeit der „Rettung“ Kenntnis haben sollte.

Was bedeutet Rettung, wieso war Yeshua ein Retter? Er hat gezeigt, dass es keinen Tod gibt. Wir verlassen unseren Körper, aber wir, die wir göttliches Bewusstsein sind, können uns jederzeit einen neuen kreieren, einen dauerhaften materiellen oder einen weniger materiellen, d. h. einen höher schwingenden Lichtkörper, mit dem Yeshua eben auch durch die Wand gehen konnte. Wir sind alle in der Lage, nach dem Tod wiederzukehren, sofern wir es wünschen. Und wir können zu unserem ICH BIN zurückkehren. Das ist alles an Rettung – heraus aus diesem Inkarnationszyklus und zurück zu unserem Ursprung.

Und was haben die Kirchen daraus gemacht? Die Leute warten darauf, dass Jesus sie retten kommt. Wird er nicht, versprochen! Er hat seinen Job getan, nun lasst ihn doch mal in Ruhe und beginnt, euch selber hier heraus zu „retten“!

 

Wer ist Gott

Jede Frage, die einer stellt, erschafft fast vollautomatisch einen Aspekt, der auf die Suche geht, um die Antwort zu finden. Eine Kernfrage durch alle meine Lebzeiten und schon Äonen vorher war:<

Wer oder was ist Gott?

Ich wurde Anfang 1996 auf eigentümliche Weise zu einem Medium gerufen. Diese Frau hätte in dieser Inkarnation meine Schwester sein sollen, aber das nur nebenbei. Sie channelte eine Gruppe Engel, die sich Emanuel nannten. Sie standen als Gruppenenergie den Menschen in dieser herausfordernden Zeit zur Seite. Ich war sehr erstaunt, dass ich als erstes gefragt wurde, warum ich „jetzt erst“ käme. Sie hatten schon auf mich gewartet, um mir etwas mitzuteilen, nämlich, dass es sich in meiner Sache um die Suche nach Gott handeln würde.

Wie erstaunt war ich, denn Gott…? Was hatte ich mit dem zu schaffen? Ich konnte mich nicht erinnern, auf der Suche nach ihm gewesen zu sein. Ich hatte schon in sehr früher Kindheit mit ihm abgeschlossen, denn der Kerl war ja nie da, wenn man ihn brauchte. Und ich hätte ihn gebraucht, wie schon so oft vorher. Meine Enttäuschung war grenzenlos, ich hatte begonnen, ihn zu hassen. Auch in früheren Lebzeiten haderte und hasste ich ihn, weil er niemals da war. Ich hatte mit ihm gerungen, ihn bezwungen, hatte ihn mit Wohlverhalten zu bestechen versucht, ihn gerufen, angefleht, geschrien, hab mich fallenlassen, wieder aufgerafft, ich hab ihn geärgert, war böse, verworfen, zornig, hab alle seine Lehren über den Haufen geworfen, war dem Leben gegenüber verächtlich, hab getobt und verwüstet, gemordet und hätte am liebsten sein ganzes Werk vernichtet. Und gleichzeitig hab ich geweint und ihn geliebt. Ich war demütig, untertänig, sittsam, artig und vor allen Dingen arm, denn das sollte mir doch das Himmelreich sichern, aber es war alles sinnlos. Der gnädige Herr geruhte, mich nicht zu beachten, egal, was ich tat, er war nicht da.

Mir ist in den letzten Jahren zunehmend klar geworden, dass all das, was die Kirchen uns über diesen angeblichen Gott erzählt haben, so nicht stimmt. Das meiste diente dem Klerus, Gott hats nie interessiert. Aber wer oder was ist denn nun Gott? Dem Verstand ist das zwar schon lange klar, aber es ist noch mal etwas anderes, wenn einen die Erkenntnis blitzartig trifft, so dass es einen schier umhaut:

Frage: Wer oder was ist Gott?

Antwort: ICH

Ich bin die Antwort…

Seit ich aus der Einheit kam, diente alles, was geschah, alles, was ich angestellt und erlebt hatte, nur dem Finden einer Antwort auf diese Frage. Und dann stelle ich plötzlich und völlig unvermutet fest: ICH BIN DOCH DIE ANTWORT! Ich bin die Frage, und ich bin die Antwort. Der Kreis schließt sich.

Und jetzt ist auch klar, warum alle Engel den Weg über die Erde nehmen müssen: Nur hier in dieser Dimension kann man vergessen, wer man ist. Und nur im Vergessen kann man alles, wirklich alles erleben (eben auch das, was mensch als negativ bewertet und zu vermeiden versucht), um irgendwann tief im Herzen zu begreifen, dass man ausgesandt wurde, um sich selber zu erfahren, sich in der ganzen Tiefe auszuloten, damit man endlich begreift: Ich bin der Anfang und das Ende, das A und O…

Ich selber bin der, mit dem ich gerungen habe, den ich bestechen wollte, den ich geärgert und mich über ihn erhoben habe. Ich habe mich an mir selber ausgetobt, um alle meine Facetten zu erleben, damit ich weiß, Gott, das bin ich (auch).